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 Wohnen, ein Menschenrecht!?

war das Motto der Tagung der Nationalen Armutskonferenz am 13./14. März 2012 in Düsseldorf.

(Kommentar abgeben) 

 

Die Nationale Armutskonferenz (nak)

ist ein Zusammenschluss der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, bundesweit tätiger Fachverbände und Selbsthilfeorganisationen und des Deutschen Gewerkschaftsbundes

(Mitgliederliste hier).

Die Konferenz gründete sich im Herbst 1991 als deutsche Sektion des Europäischen Armutsnetzwerkes.

Zur Homepage der nak

 

Für Millionen von Menschen in Deutschland ist das Wohnen ohne staatliche Zuschüsse nicht mehr möglich. In welche Zwänge diese Menschen geraten können, wie Wohnungslosigkeit, nicht mehr zahlbare Nebenkosten, Zwangsweise Umzüge und Wohnungsräumungen wird an diesen Tagen unter anderem mit dem NRW Sozialminister Guntram Schneider diskutiert.

Am Rande... war es gar nicht verwunderlich, dass der Minister nicht erschien, war er doch am Abend des Tages wegen der Selbstauflösung des Landtags schließlich seinen Posten los.

In verschiedenen Arbeitsgruppen wird versucht, die Probleme zu benennen und Lösungsansätze zu finden. Neanderpeople wird sich an diesem Treffen beteiligen und an dieser Stelle darüber berichten.

Protestaktion auf der Kö

Die Schere zwischen Arm und Reich

Scherenaktion auf der Kö  Im Vorfeld des Treffens standen am Mittwoch, 13. März um 11 Uhr Vertreter der nak und des Caritasverbandes auf der Königsallee in Düsseldorf und verteilten kleine Scheren mit der Aufschrift "...und wie schneidest du ab?" Damit sollte die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich angeprangert werden. Schließlich ist in Deutschland jeder 7. Mensch von Armut bedroht. Die Luxusmeile wurde für diese Aktion gewählt, um insbesondere wohlhabende Menschen auf das Problem aufmerksam zu machen.

Im Vorbeigehen betrachtet...

(Kommentar von MwieMeikel - Neanderpeople 16.03.2012)

... fragt sich der Narr, was diese Farce wohl sollte. Da wird doch tatsächlich bei der Anmeldung schon die Abschlusserklärung verteilt (und als Grußwort die Absage des Sprechers der Veranstalterin nak)!

Es mag ja richtig sein, ein Theaterstück zu inszenieren, aber eine "Fachtagung" lebt von der Diskussion und dem Austausch - und davon war nun rein gar nichts zu finden.

Im ersten Akt haben wir drei Vorträge, bei denen (aus Zeitgründen) Fragen nicht zugelassen wurden.

Der zweite Akt mit Gruppenarbeit endet mit "abgewürgtem" Austausch im Plenum (sollte doch jede Gruppe maximal 1 Ergebnis ihrer Arbeit vortragen).

Und im dritten Akt am nächsten Morgen, der Podiumsdiskussion mit - ebenfalls abgesagtem NRW- Sozialminister - fragt der vom Plenum bestimmte Verteter zutreffend:"Soll ich hier eigentlich nur die Fragen vorlesen, die ihr mir vorgelegt habt oder wozu sitze ich hier oben?"

Fazit: Wenigstens die Kaffeepausen waren sehr interesssant. Immerhin war hier hundertfache Kompetenz vertreten durch Menschen, die vor Ort Basisarbeit leisten im Bemühen, ein menschenwürdiges Leben für alle zu ermöglichen.

Arbeitsgruppen beim Treffen der Menschen mit Armutserfahrung am 13./14. März:

1. Rechtliche Aspekte
Rainer Gilles

2. Was braucht ein menschenwürdiges Wohnen?
Ergebnisse einer Befragung von jungen Wohnungslosen und
Vorschläge für ein verbessertes Hilfesystem – Dr. Thien, Gabi Schmidt

3. Wohnen und Infrastruktur
Kreative Gruppe – Martin Fischer/Dieter Gleitze

4. Wohnen und Mobilität
Kreative Gruppe – Werner Franke/ Maria Niederland

5. Wie wohne ich? Wie will ich wohnen?
Erfahrungsaustausch – Brunhilde Ludwig/Erika Biehn

6. Fragen an den Minister
Thomas Specht

7.Netzwerke Wohnungsloser
HOPE und EUH – Jürgen Schneider/Brigitte Hartung

Abschlusserklärung der Tagung der nak - Wohnen ist ein Menschenrecht!

Wir, die Teilnehmer des 7. Treffens von Menschen mit Armutserfahrung haben auf der Fachtagung Armut und Wohnen - Wohnen ein Menschenrecht erfahren, dass:

  • es ein Menschenrecht auf angemessenes Wohnen gibt. (Artikel 25 (1) der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, Artikel 11 (1) des UN- Sozialpakts)
  • 248.000 Tausend Menschen in Deutschland 2012 wohnungslos waren.
  • über 50 Prozent der Kölner Haushalte nur mittels Transferlestungen ihre Wohnkosten bezahlen können.
  • viele Wohnungen in einem schlechten Bauzustand, heruntergekommen und von Schimmel befallen sind, weil der Eigentümer kein Interesse an einer Renovierung hat.
  • Wohnungen/der Immobilienmarkt in erster Linie finanzwirtschaftlich betrachtet und betrieben wird und Geinne erzielt werden sollen.
  • die Bundesregierung in einer großen Anfrage im Bundestag bestätigte, "...dass ärmere Kinder weniger gesund sind und schlechte Wohnungen krank machen. .. Hohe Verkehrsbelastung, fehlende Infrastruktur für Bewegung und Sport, wenig Grünflächen und wenig ausgeprägtes nachbarschaftliches Zusammenleben führen zu einer Verschlechterung des physischen und psychischen Gesundheitszustands."
  • in der deutschen Verfassung ein Artikel fehlt, der das Menschenrecht auf Wohnen aufgreift.
  • Wohnen mehr ist, als nur ein Dach über dem Kopf.
  • die Wohnung zu verlieeren oder umziehen zu müssen, weitreichende Folgen und Auswirkungen auf Arbeit, Gesundheit und das Leben hat.
  • es in vielen Regionen (insbesondee in den Großstädten) an bezahlbarem Wohnraum mangelt und dort Wohnungsnot herrscht.

Wir fragen deshalb

Wohnst du noch, oder lebst du schon?

und fordern

  • die Umsetzung des Menschenrechts auf Wohnen durch einen eigenen und neuen Artikel im Grundgesetz.
  • einen integrierten nationalen Aktionsplan gegen Wohnungsnot und Armut
  • Landespläne und Förderprogramme gegen Wohnungsnot in allen Bundesländern.
  • die Vermeidung/Verhinderung von Wohnungsnotfällen durch Regelungen auf der kommunalen Ebene. Die hierfür benötigten Präventionsmaßnahmen müssen verbindlich und verpflichtend geregelt werden.
  • den sozialen Wohnungsbau wieder im erforderlichen Umfang sicherzustellen.
  • bezahlbaren Wohnraum, bezahlbare Mitnebenkosten, damit eine angemessene Teilhabe am gesellschaftlichen Leben möglich bleibt.
  • Wohnungsversorgung ist als Daseinsvorsorge zu begreifen und umzusetzen.

Düsseldorf, den 14. März 2012

Gespräch mit Herrn Aftabuddin Ahmad

"Leben vom Müll: Armut und Armutsbekämpfung in Kalkutta"

Tiljala Shed

 

Am Abend des 13. März wurde das Projekt "Tiljala Shed" aus Kalkutta vorgestellt. In Zusammenarbeit mit dem katholischen Hilfswerk Misereor wird Familien, die ihren Unterhalt mit Müllsammeln verdienen, geholfen, einen Ausweg aus ihrer Lage zu finden.

 

Die Familien hausen illegal in zusammengeschusterten Baracken am Rand von Eisenbahnstrecken und Abwasserkanälen und müssen ihr Trinkwasser über weite Strecken heranschleppen, da das Brunnenwasser zum Verzehr ungeeignet ist.

 

Tiljala Shed bietet den Kindern eine Ausbildung und verhilft den Familien durch Gesundheitsvorsorge und Bildung eines Selbsthilfe - Netzwerks zu einem menschenwürdigen Leben.

 Zur Homepage von Tiljala Shed (engl.)

Wir erwarten einen höflichen Umgangston! Anfragen werden wir schnellstmöglich beantworten.

 

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