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Patente und Talente

Patente und Talente (2005 - 10)

Die Reihe erzählt Erfindergeschichten, allerdings von ganz unscheinbaren Dingen, mit denen wir täglich zu tun haben. Kugelschreiber, Heftpflaster oder Zahnpasta. Erfinder, die keiner kennt oder jeder vergessen hat, erfahren sozusagen späte Ehre. Und hinter den unscheinbarsten Dingen verbergen sich tragische, skurrile, manchmal erfolgreiche Geschichten, die die Reihe Patente und Talente in 27 Folgen spannend erzählt.

01 Der Staubsauger des Herrn Booth

01 Der Staubsauger des Herrn Booth
Cecil Booth, der aus einem Dorf südöstlich von London stammte, hatte 1901 die Idee, Böden mithilfe einer Apparatur von Staub zu befreien. Er gründete eine Firma, die BVC, Booth Vacuum Cleaner, die noch heute im Süden Englands Industriesauger herstellt. Zwar gehört die Firma mittlerweile nicht mehr der Familie, aber es gibt noch eine Enkelin von Booth, die an Englands Küste lebt. Sie erzählt, warum so viele heute gar nichts mehr über ihren Großvater, der auch das Riesenrad im Wiener Prater erfunden hat, wissen, und warum das Unternehmen nicht mehr im Familienbesitz ist.

02 Der Kugelschreiber des Herrn Biró

02 Der Kugelschreiber des Herrn Biró
13 Kugelschreiber besitzt der Deutsche, sagt die Statistik. Der Kuli ist Massenware, allein deutsche Firmen produzieren 150 Millionen im Jahr. Wenn Laszló Biró das geahnt hätte. In den 1930er Jahren experimentierte der Ungar mit Tintenpaste und winzigen Kügelchen. 1938 erhielt er das erste Patent auf einen Kugelschreiber. Tilman Achtnich verfolgt die Geschichte des Kugelschreibers, der mit den amerikanischen GIs nach dem Zweiten Weltkrieg seinen Weg nach Deutschland fand.

03 Das Pflaster des Herrn Troplowitz

03 Das Pflaster des Herrn Troplowitz
Rund einen halben Meter Pflaster verwendet jeder Deutsche heute im Jahr und im Schnitt. Davon ahnt ein 27-jähriger junger Apotheker aus Schlesien nichts, als er Ende des 19. Jahrhunderts einen altmodischen Betrieb in Hamburg kauft. Oscar Troplowitz übernimmt den bereits eingeführten Namen der Firma Beiersdorf und entwickelt den von seinem glücklosen Vorgänger erfundenen Klebstoff Guttapercha weiter. 1901 gelingt der Durchbruch: Beim Experimentieren im Labor entdeckt er zufällig einen Stoff, der die hautreizende Wirkung der Harze neutralisiert: Zinkoxyd. Das Leukoplast ist erfunden und beginnt einen Siegeszug um die Welt.

04 Die Bindung des Herrn Marker

04 Die Bindung des Herrn Marker
"Hier hat er geschraubt, der Hannes Marker, hat herumprobiert, ob die Bindung wirklich funktioniert, und ich habe ihm geholfen": Der Garmischer Siegfried Endleutner, heute 76 Jahre alt, steht in seiner Schlosserei, die noch so aussieht wie damals. Er erinnert sich genau, wie es war, als Hannes Marker die erste Skibindung konstruierte. Der Film von Martina Treuter erzählt die Geschichte eines Mannes, der mit seiner Erfindung Millionen verdient - und alles wieder verliert.

05 Der Rasierer des Herrn Bruecker

05 Der Rasierer des Herrn Bruecker
Gut acht Millionen Rasierer produziert die Firma Braun Jahr für Jahr - weltweit. Das Prinzip ist dasselbe, wie es sich ein gewisser Johann Bruecker aus Neu Pasua bei Belgrad 1915 patentieren ließ: Unter einer Scherfolie bewegen sich Klingen und rasieren die Barthaare möglichst sanft und gründlich ab - die Entwicklung dauerte damals zehn Jahre. Ein Film über den Elektrorasierer und seinen Erfinder Johann Bruecker, über den Rasierermarkt und über Menschen, die sich tagtäglich rasieren.

06 Der Klebstoff des Herrn Fischer

06 Der Klebstoff des Herrn Fischer
Dem Apotheker und Tüftler August Fischer aus Bühl in Baden stank der Knochenleim, der damals zum Kleben verwendet wurde, im wahrsten Sinn des Wortes. Also rührte er 1932 den ersten Klebstoff aus Kunststoffen zusammen. Er nannte ihn "Uhu", denn im Büro waren damals Vogelnamen modern. Heute gilt "Uhu" als Synonym fürs Kleben und hat einen Bekanntheitsgrad von fast hundert Prozent. Tilman Achtnich folgt den Spuren des Tüftlers August Fischer und seines Produkts.

07 Die Säule des Herrn Litfass

07 Die Säule des Herrn Litfass
Vor gut 150 Jahren schuf der Berliner Künstler und Drucker Ernst Litfaß mit der Idee einer Werbesäule im preußischen Berlin ein Nachrichtenmonopol ersten Ranges. Er war der erste, der die Bedeutung von Werbung im öffentlichen Raum erkannte. Heute sieht sich der Unternehmer Hans Wall in der Tradition von Ernst Litfaß. - Der Film erzählt die Geschichte des ersten großen Werbestrategen Deutschlands.

08 Die Kartoffelchips des Mr. Crum

08 Die Kartoffelchips des Mr. Crum
George Crum, vormals Speck, brutzelte 1853 die ersten Chips - eher aus Versehen. Doch heute feiert der kleine Ort Saratoga Springs bei New York stolz seinen berühmtesten Sohn. Nach Deutschland kam der Chip erst mit den GI's nach dem 2.Weltkrieg, und es dauerte, bis man hierzulande auf den Geschmack kam. Beteiligt war daran auch ein Spross der Autodynastie Opel. Inzwischen macht die Snackindustrie Milliardenumsätze mit Chips und Kartoffel- oder Maisknabbereien. Im Supermarkt füllen Chips und Co. viele Regalmeter. Merkwürdigerweise mögen nur die Deutschen rot, Geschmacksrichtung Paprika, der Rest der Welt mag es vor allem gesalzen.

09 Die Bohrmaschine des Herrn Fein

09 Die Bohrmaschine des Herrn Fein
"Frauen und Technik, das passt einfach nicht zusammen", sagt Michael Hermann. Sein Urgroßvater Wilhelm Emil Fein hat die elektrische Handbohrmaschine erfunden. Fein, dem urschwäbischen Vorzeigetüftler, hätte sicher nicht gefallen, dass es heute schon Kurse für Heimwerkerinnen gibt. Der Film erzählt die Geschichte der elektrischen Bohrmaschine, des Tüftlers Emil Fein, der den Grundstein für einen weltweiten Trend gelegt hat: Do it yourself - und der damit schuld daran ist, dass Männer heutzutage ihre Freizeit im Baumarkt verbringen. Wann wird es die Bohrmaschine geben, die sich wie Butter in Beton gräbt - und werden Bohrmaschinen irgendwann nur noch aus China kommen?

10 Das Waschpulver des Herrn Henkel

10 Das Waschpulver des Herrn Henkel
Am 6. Juni 1907 kündigt eine Anzeige in der "Düsseldorfer Zeitung" ein völlig neues Produkt an. Es ist das erste selbsttätige Waschmittel der Welt: Persil. Erfunden von Hugo Henkel, dem jüngsten Sohn des Firmengründers Fritz Henkel, einem gelernten Chemiker. Mit der Kombination der beiden chemischen Grundstoffe Perborat und Silicat - aus denen dann auch der Name für das neuartige Waschmittel abgeleitet wird - schafft er den Durchbruch. Bis heute ist Persil Marktführer in Deutschland.

11 Der Kaugummi des Herrn Adams

11 Der Kaugummi des Herrn Adams
Kaugummi klebt und zwar kräftig. Das haben wir dem Erfinder Thomas Adams aus New York zu verdanken. Der hatte von einem mexikanischen General einen Klumpen 'Chicle' bekommen: gummiartiges Baumharz. Adams wollte eigentlich Wagenreifen daraus machen, kam dann aber auf die Idee, das 'Chicle' zu kauen. Und zu verkaufen. Ein Renner vor allem beim Millionenheer der neuen Arbeiterklasse. Thomas Adams erfand sogar einen Kaugummiautomaten und wurde schnell Millionär. Doch Bill Wrigley aus Chicago nahm ihm durch geniales Marketing das ganz große Geschäft aus der Hand. Der Seifenhändler verschenkte zu jeder Seife einen Streifen Kaugummi. Bald interessierte sich niemand mehr für die Seife.

12 Die Thermoskanne des Herrn Burger

12 Die Thermoskanne des Herrn Burger
"Heiß bleibt heiß - kalt bleibt kalt": So warb Reinhold Burger für seine bahnbrechende Erfindung: die Thermoskanne. 1903 hatte er sie zum Patent angemeldet, und bald trat sie ihren Siegeszug um die ganze Welt an. Das doppelwandige Glasgefäß mit einem vakuumierten Zwischenraum ist der ideale Behälter, um Kaffee, Tee oder auch Suppen auf Reisen warm zu halten - aber auch zur Kühlung von Getränken bei Fahrten durch heiße Gegenden. In Deutschland war die Thermoskanne anfangs nicht besonders erfolgreich. Und so verkaufte Burger bald schon seine Firma Thermos und später auch das Auslandspatent in die USA.

13 Die Glühlampe des Herrn Göbel

13 Die Glühlampe des Herrn Göbel
13 Die Glühlampe des Herrn Göbel Ein Viertel Jahrhundert vor Edison will er sie erfunden haben, die elektrische Glühlampe. Und tatsächlich, in zahllosen Fachzeitschriften oder Büchern, aber auch Enzyklopädien wie dem Brockhaus steht sein Name für eine der größten Erfindungen der Menschheitsgeschichte: Heinrich Göbel. Ein Uhrmacher und Tüftler aus dem niedersächsischen Springe, der 1848 in die USA auswandert und dort ganze drei Patente anmeldet. Nur: die Glühlampe ist nicht darunter, weswegen es auch zu einem spektakulären Rechtsstreit mit Edison um die "wahre Erfindung" der Glühlampe kommt. Ob Göbel die Glühlampe nun erfunden hat oder nicht, bleibt offen.

14 Die Dauerwelle des Herrn Nessler

14 Die Dauerwelle des Herrn Nessler
Haare waren sein Leben. Karl Ludwig Nessler aus Todtnau im Schwarzwald eroberte als Erfinder der Dauerwelle die Welt. Am 8. November 1906 patentierte er in London ein Verfahren, das Damenhaar lockte. Eine Revolution im Frisiersalon. Jahrelang hatte er experimentiert, erst seiner Schwester, dann seiner Freundin Haare versengt und die Kopfhaut verbrannt. Rund einen Monatslohn eines Arbeiters zahlten seine Kundinnen für die Welle. Schnell wurde Charles Nestle, wie sich Nessler jetzt nannte, reich und berühmt. In den USA begeisterte er die New Yorker Schickeria, beschäftigte 500 Friseure, die Amerikanerinnen die permanent wave, die Dauerwelle ins Haar drehten.

15 Die Zahnpasta des Herrn von Mayenburg

15 Die Zahnpasta des Herrn von Mayenburg
1907 füllte der Apotheker und Erfinder Ottomar Heinsius von Mayenburg in Dresden Zahnpasta in Tuben. Heute ist Zahnpasta ein Massenartikel, ein Megaseller. Der Film erforscht die Geschichte der Alltagserfindung in Firmen, in Labors, mit üppigem Archivmaterial und Zeitzeugen wie den Nachkommen des Herrn von Mayenburg. Zwei Enkelinnen des Erfinders führen die Zuschauer in Dresden durch das Schloss Eckberg, das ihr Großvater als Wohnsitz wählte. Und sie zeigen die einstigen und heutigen Produktionsstätten. Ein Medizin-Historiker erklärt, wie die Menschen von der Steinzeit bis zur Neuzeit ihre Zähne gepflegt haben. Und das Rätsel, wie rote und weiße Streifen aus der Tube kommen, will auch gelöst werden.

16 Die Spülmaschine der Josephine Cochran

16 Die Spülmaschine der Josephine Cochran
1886 erfand Josephine Cochran aus Shelbyville, USA, die Spülmaschine. Sie war die erste Frau, die ein Patent auf eine technische Erfindung erhielt - und sie nicht einmal ausstellen durfte, denn das war ausschließlich männlichen Erfindern vorbehalten. Der Frauenbewegung gilt Josephine Cochran heute noch als Heldin, weil sie die Frauen von der Last des Spülens und damit vom Frondienst in der Küche befreit hat. Die damaligen Hausbediensteten liefen jedoch Sturm gegen die neue Maschine, fürchteten sie doch um ihre Arbeitsplätze. Ihre Sorgen waren unbegründet. So hielt in deutschen Haushalten die Spülmaschine erst in den 1960er Jahren ihren Einzug.

17 Der Büstenhalter des Herrn Lindauer

17 Der Büstenhalter des Herrn Lindauer
Eine Französin will ihn erfunden haben, eine Amerikanerin hat ihn auch erfunden, aber Sigmund Lindauer aus Bad Cannstatt ließ 1912 den ersten Büstenhalter in Serienfertigung gehen. Der schwäbische Jude hatte ein kaiserliches Patent auf den ersten BH ohne Längs- und Querstützen aus Bein und Knochen. Lindauers "Hautana" machte rund um den Globus Karriere. Der BH ist seitdem ein Spiegel der Kultur- und Sittengeschichte, einerseits ein Objekt der Begierde, andererseits ein Symbol der Frauenbefreiung. Der Film folgt den Spuren Sigmund Lindauers und seiner Angehörigen. Warum ist das beschauliche Bad Cannstatt nicht die Welthauptstadt des BHs geworden? Eine amüsant-frivole und lehrreiche Zeitreise von heute bis zu den Wurzeln des Büstenhalters am Neckar.

18 Der Bierdeckel des Herrn Sputh

18 Der Bierdeckel des Herrn Sputh
Jeden Tag stellen Millionen ihr Glas darauf, der Kellner macht Striche und schließlich wandert er in den Müll. Der Bierdeckel, ein unscheinbarer Wegwerfartikel, der seit mehr als einem Jahrhundert aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken ist. Doch wer kennt schon seinen Erfinder, Robert Sputh aus Dresden? 1892 erwarb er ein Patent für die großtechnische Produktion der runden oder eckigen Pappdeckel. Danach wurden im sächsischen Sebnitztal Millionen Bierdeckel aus Holzschliff hergestellt, bis seine Fabrik 1937 abbrannte. Heute fertigt der größte Bierdeckelhersteller der Welt im Schwarzwald: die Firma Katzcoaster in Weisenbach im Murgtal. Über 100 verschiedene Formen werden dort hergestellt. Der Bierdeckel ist mittlerweile Werbeträger und Kultobjekt.

19 Die Schuhcreme des Herrn Schneider

19 Die Schuhcreme des Herrn Schneider
Im Jahre 1901 entwickelte der Chemiker Philipp Adam Schneider für die Mainzer Wachswarenfabrik Werner & Mertz die erste moderne Schuhcreme der Welt. Erdal, die Marke mit dem roten Frosch, wurde schnell ein großer Erfolg und ist heute noch die Nummer eins in Europa. Patente & Talente wandelt auf den Spuren der Erfinderfamilie Schneider, besucht eine winzige Manufaktur, in der hochwertige Schuhcreme in Handarbeit hergestellt wird und die Firma EgGü in Sachsen, die als erste in der Welt Creme in Tuben abfüllte. Gelüftet wird auch das Geheimnis, warum sich Turniertänzer Schuhcreme ins Haar schmieren, worauf es dem Spieß beim Stiefelappell der Bundeswehr ankommt und was man bei einem Schuhputzseminar in Deutschlands ältestem Schuhhaus lernen kann.

20 Die Nähmaschine des Herrn Howe

20 Die Nähmaschine des Herrn Howe
20 Die Nähmaschine des Herrn Howe Barbara Howe ist stolz auf ihren Verwandten. Schließlich war Elias Howe aus Boston ein begnadeter Tüftler und bekam 1846 ein Patent für eine Doppelsteppstich-Nähmaschine - doch es fanden sich keine Käufer. Die fand ein anderer Amerikaner: Isaac Singer. Der kupferte die Nähmaschine Howes einfach ab und vermarktete sie im großen Stil. Howe, obwohl völlig mittellos, findet einen Anwalt, und erstreitet vor Gericht Patentrechts-Zahlungen, die ihn zum Millionär machen. Die Nähmaschine wird zur am weitest verbreiteten Haushaltsmaschine überhaupt. Auch in Deutschland. Allen voran: Pfaff aus Kaiserslautern. Dort bauen sie heute nur noch Industrie-Nähmaschinen, das Geschäft mit Haushaltsgeräten ist längst nach Fernost abgewandert.

21 Der Reißverschluss des Herrn Winterhalter

21 Der Reißverschluss des Herrn Winterhalter
Aus dem Alltag ist der Reißverschluss nicht mehr weg zu denken. Wer hat ihn erfunden? Die Amerikaner versuchten sich als erste an einem neuartigen Verschluss. Seinen Durchbruch verdankt der Reißverschluss aber einem genialen Schweizer. 1923 kaufte der Unternehmer Martin Winterhalter ein amerikanisches Patent. Er entwickelt es weiter und wird zum Reißverschluss-König Europas. Seine Erfindung nennt er Riri (nach den "Rippen und Rillen", des Reißverschlusses). Er verdiente Millionen, finanzierte damit ein extravagantes Leben und verwirklichte bizarre Ideen. Der Mann mit dem Patent auf den Reißverschluss endete schließlich verwirrt in einer psychiatrischen Klinik.

22 Die Fertigsuppe des Herrn von Liebig

22 Die Fertigsuppe des Herrn von Liebig
Sein Lehrer beschimpfte ihn als Schafskopf und schon mit 15 flog er in Darmstadt vom Gymnasium. Eine Apothekerlehre musste er abbrechen, nachdem er das Haus seines Meisters bei chemischen Experimenten fast in die Luft jagte. Aber auch ohne Abitur war Justus Liebig schon mit 21 Jahren Chemie-Professor in Giessen und wurde der bedeutendste deutsche Chemiker des 19. Jahrhunderts. Bahnbrechende Erfindungen machte er: Den Mineraldünger, das Backpulver, den Silberspiegel. Und 1852 "Liebig's Fleischextrakt", die Mutter aller Fertigsuppen. Eine Revolution in der Krankennahrung und für das hungernde Industrieproletariat. "Liebig's Fleischextrakt" gibt es heute noch - als sündhaft teures Luxusprodukt. Längst haben große Hersteller wie Maggi oder Knorr mit preisgünstigen Brühwürfeln und Tütensuppen die Marktführerschaft übernommen.

23 Das Perlon des Herrn Schlack

23 Das Perlon des Herrn Schlack
Am 29. Januar 1938 gelang dem gebürtigen Stuttgarter Paul Schlack ein Wunder: In seinem Berliner Labor erfand er die vollsynthetische Kunstfaser Perlon. Ein Stoff, der fortan die Frauen verzücken und ihre Beine zieren sollte. Fast zur gleichen Zeit hatte ein Chemiker in Amerika eine ähnliche Faser gefunden - Nylon. Der deutsch-amerikanische Strumpfkrieg blieb aus - die beiden Chemiekonzerne setzten sich an einen Tisch, tauschten die Formeln aus und teilten den Markt für Kunstfasern friedlich auf. Die amerikanische Firma Dupont sollte alle Länder westlich von Deutschland mit Nylons versorgen, die deutsche IG Farben den Markt östlich von Deutschland mit ihren Perlonstrümpfen bedienen.

24 Die Taschenlampe des Herrn Schmidt

24 Die Taschenlampe des Herrn Schmidt
Das erste Handy war kein Mobiltelefon, sondern eine Daimon-Taschenlampe. Bereits 1936 ließ der Erfinder Paul Schmidt aus Köthen "Handy" für eine kleine handliche Lampe als Warenzeichen eintragen. Schon 1896 hatte er in Berlin eine Trockenbatterie entwickelt und schuf so die Voraussetzung, die erste Taschenlampe seiner neu gegründeten Firma Daimon mit Strom versorgen zu können. Beides, Taschenlampen und Batterie, wurden Riesenerfolge und Daimon eine Weltmarke - bis zur Übernahme durch Duracell im Jahre 1983. Knapp 100 Jahre später haben die Gebrüder Opolka aus Solingen die Taschenlampe neu erfunden. Ihre revolutionären LED-Lampen mit ungeheurer Lichtstärke haben ihre Firma Zweibrüder binnen kurzer Zeit zum Weltmarktführer gemacht. Sie hängten damit sogar die berühmten amerikanischen Maglite-Lampen ab.

25 Das Kondom des Herrn Fromm

25 Das Kondom des Herrn Fromm
Es gibt sie in allen Größen, Farben und Formen. Sie sind unverzichtbarer Schutz vor Aids oder anderen Krankheiten und verhindern eine ungewollte Schwangerschaft: die Kondome. Erfunden von einem Berliner Juden: Julius Fromm. Sein Patent: Glaskolben in eine Rohgummi-Lösung tauchen. So entstehen hauchdünne Präservative ohne Naht: "Fromms Act"! Das war 1916. Die neuartigen Präservative waren ein Riesenerfolg und machten Julius Fromm wohlhabend. Die Familie aber hat davon nichts mehr. Zweimal wird sie enteignet. Zuerst von den Nazis, dann von den Sowjets. Die Geschichte von "Fromms Act" ist so wechselvoll wie die der Kondome: Von der Kirche verdammt, von Gesundheitsbehörden beworben, steht das Verhüterli beispielhaft für ein Stück moderner Sittengeschichte.

26 Der Teller des Herrn Böttger

26 Der Teller des Herrn Böttger
Vor 300 Jahren sollte der Alchemist Johann Friedrich Böttger für August den Starken Gold machen, was ihm natürlich nicht gelang. Dafür erfand er in Meissen das weiße Gold: Porzellan. Das europäische Porzellan wurde eine Erfolgsgeschichte. Heute ist vom einstigen Glanz der deutschen Porzellanindustrie nicht mehr viel übrig geblieben. Überall in Franken und Thüringen ist der Niedergang zu spüren. Tausende verloren ihren Arbeitsplatz. Jüngere Leute geben oft kaum noch Geld aus fürs Geschirr, kaufen lieber billige Massenware. Doch auf anderen Gebieten setzt sich Böttgers faszinierender Werkstoff immer mehr durch: Es gibt kein Handy ohne winzige keramische Teile, Hüftgelenke aus Porzellan haben einen Siegeszug um die Welt angetreten, Porzellankronen sind heute teurer als Goldzähne.

27 Die Spanplatte des Herrn Himmelheber

27 Die Spanplatte des Herrn Himmelheber
Von Baiersbronn in die Welt: Durch und durch profan und doch verbindet sie wie kaum ein anderes Produkt Nützlichkeit mit dem schonenden Umgang von Ressourcen - die Spanplatte. Weil von einem Baum nur rund 40 Prozent tatsächlich verarbeitet werden konnten, entwickelte der Schreinersohn Max Himmelheber aus Karlsruhe ein Verfahren, bei dem er Holzabfälle in Form von Spänen verklebte und verpresste. "Homogenholz" nannte er dieses Produkt, das er 1932 patentieren ließ und bis heute unter den Namen "Spanholz"oder auch "Pressspanplatte"aus der Möbelindustrie nicht mehr weg zu denken ist.
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